Neue Sozialdemokraten braucht das Land

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Wie die Grüne Partei zu Beginn ihrer Entstehung politisches Sprachrohr der Natur war, so war die Sozialdemokratische Partei (SP) ursprünglich Anwalt des Arbeiters, der Arbeiterin und stand für deren Rechte ein. So konnte die Sozialdemokratische Partei mit ihrem Einsatz für die arbeitende Bevölkerung deren Lebensverhältnisse kontinuierlich verbessern. Die Einführung der AHV und des Frauenstimmrechts sind sicher die grössten Errungenschaften, an deren Realisierung die Sozialdemokratische Partei entscheidenden Anteil hatte.

Die Einführung der AHV und des Frauenstimmrechts sind sicher die grössten Errungenschaften, an deren Realisierung die Sozialdemokratische Partei entscheidenden Anteil hatte.

Mit der Hochkonjunktur in den 60er Jahren und dem zunehmenden Wohlstand wandelte sich die SP von einer Arbeiter- zu einer Mittelstandspartei. Durch die 68er-Bewegung, deren Anliegen von der SP unterstützt wurde, konnte die SP im universitären Bereich Anhänger gewinnen, verlor aber Teile ihrer traditionellen Wählerschaft aus der Arbeiterklasse.

In dem Ausmass wie sich die SP zunehmend aus Arbeitnehmern aus dem Oberen Mittelstand und der Oberschicht zusammensetzte, wurde sie ideologischer, elitärer und entfremdete sich von der Basis, deren Wünschen Sorgen und Nöten.

In dem Ausmass wie sich die SP zunehmend aus Arbeitnehmern aus dem Oberen Mittelstand und der Oberschicht zusammensetzte, wurde sie ideologischer, elitärer und entfremdete sich von der Basis, deren Wünschen Sorgen und Nöten. So sprach sie sich 1992 für den Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) aus, als ersten Schritt in Richtung Europäische Gemeinschaft (EG), trotz mahnender Stimmen betreffend zu erwartende schwerwiegende soziale und ökologische Folgen für die Bevölkerung und die Natur in der Schweiz. Es entstand eine unheilige Allianz zwischen einer intellektuellen Elite, die die grenzenlose Gesellschaft zelebriert, und einer grenzenlosen Wirtschaft und Wissenschaft, die nur an willenlosen, seelenlosen Konsummarionetten interessiert ist.

So sprach sich die Sozialdemokratische Partei 1992 für den Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) aus, als ersten Schritt in Richtung Europäische Gemeinschaft (EG), trotz mahnender Stimmen betreffend zu erwartende schwerwiegende soziale und ökologische Folgen für die Bevölkerung und die Natur in der Schweiz.

So hat die SP bis heute auf die gravierenden Folgen der Personenfreizügigkeit auf die Menschen in der Schweiz wie Dichtestress, Zersiedelung, Verbetonierung, verstopfte Strassen, überfüllte Züge, Trams und Busse, steigende Arbeitslosigkeit bei über 50-jährigen, Unsicherheit am Arbeitsplatz, hohe Sozialabgaben, Explosion der Infrastrukturkosten, Explosion der Sozialhilfekosten, Verlust von Werten und Traditionen, Bildung von Parallgesellschaften, zerfallende Gesellschaft nur eine monetäre Antwort: Lohnschutz! Das Geld allein die Menschen nicht glücklich macht, wenn dabei die Umwelt und das Umfeld vor die Hunde geht, sollte gerade die SP wissen. Der Schweizer Bevölkerung, ihren (ehemaligen) Mitgliedern, die Jahrzehnte geholfen haben, diesen Wohlfahrtsstaat Schweiz aufzubauen, bürdet die SP immer mehr Abgaben auf, um ihre internationale Solidarität zu unterstreichen, und lässt derweil die Schweizer Bevölkerung zunehmend heimatlos und dem eigenen Land entfremdet im sauren Regen stehen.

Der Schweizer Bevölkerung, ihren (ehemaligen) Mitgliedern, die Jahrzehnte geholfen haben, diesen Wohlfahrtsstaat Schweiz aufzubauen, bürdet die SP immer mehr Abgaben auf, um ihre internationale Solidarität zu unterstreichen, und lässt derweil die Schweizer Bevölkerung zunehmend heimatlos und dem eigenen Land entfremdet im sauren Regen stehen.

Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2007 verlor die Sozialdemokratische Partei der Schweiz wohl aufgrund ihrer, die Schweizer Bevölkerung ihrem Schicksal überlassenden, international ausgerichteten Politik massiv an Stimmen. Bei den beiden folgenden Wahlen 2011 und 2015 blieb sie auf einem vergleichbaren Niveau. Bei den Eidgenössischen Wahlen 2019 erzielte die SP ihr seit Einführung des Verhältniswahlrechts im Jahr 1919 schlechtestes Resultat mit 16,8% Wähleranteil.

Die heutige rein ideologisch agierende Sozialdemokratische Partei hat die arbeitende Bevölkerung in der Schweiz im Stich gelassen. Damit hat die arbeitende Bevölkerung in der Schweiz ihren wichtigsten Verbündeten, die Sozialdemokratische Partei, an die «Fortschrittlichen» verloren, die an die Allmacht der Wirtschaft und Wissenschaft, an das grenzenlose Wachstum glauben, die den Menschen als HOMO DEUS sehen und die Natur als Mittel zum Zweck.

Damit hat die arbeitende Bevölkerung ihren wichtigsten Verbündeten, die Sozialdemokratische Partei, an die «Fortschrittlichen» verloren, die an die Allmacht der Wirtschaft und Wissenschaft, an das grenzenlose Wachstum glauben, die den Menschen als HOMO DEUS sehen und die Natur als Mittel zum Zweck.

Die Zukunft wird zeigen, ob die SP sich endlich auf ihre Kernaufgabe besinnt, sich nämlich für die Lebensqualität der sich in der Schweiz befindlichen Menschen einzusetzen betreffend Dichtestress, Zersiedelung, Verbetonierung, Stau, volle Züge, Arbeitslosigkeit, Unsicherheit am Arbeitsplatz, hohe Sozialabgaben, zerfallende Gesellschaft.



«Wir stritten uns früher oft darüber, was zuerst sein muss: die materielle oder die geistige Hebung der arbeitenden Klasse. Nun, wir haben in den letzten zehn Jahren die meisten der materiellen Forderungen verwirklicht. Aber von einem geistig seelischen Fortschritt ist verdammt wenig zu spüren.»

«Es mangelte dem ganzen Land, ja wohl ganz Europa eine Führung, die über Politik und Geldinteressen hinauswies, die höhere Ziele aufsteckte.»

«Die geistig seelische Substanz galt als gefährlich und wurde systematisch vernichtet.»

«War wirklich jemand reifer geworden? War es nicht vielmehr so, dass alle möglichst bedenken- und gedankenlos von der Konjunktur profitierten, und zwar sowohl Arbeitgeber und Arbeiter, jeder auf seiner Stufe? War wirklich irgendwo eine Vertiefung, eine innere Kraft zu spüren? Erschöpfte sich nicht alles Streben in Sucht nach oberflächlichem Genuss, nach Scheinwerten und nach Sicherung?

«Je mehr Sicherheit, je mehr materielles Wohlergehen wir dem Menschen verschaffen, desto mehr schwindet das Kostbarste, schwindet die Vitalität, der Wille zum Wachstum in ihm».

«Frei von Not, frei von Furcht! – Wir sind daran, mit materiellen Mitteln diese Freiheit über die Menschen zu stülpen, ein goldener Käfig – und die Menschen merken es nicht. Denn sie haben vergessen, dass die Freiheit in ihrem Urgrund ein Mysterium ist, wie ein schlagendes Herz, wie ein fliessender Quell. Darum sorgt sich niemand darum, wenn Herzen, wenn Quellen verkümmern.»

«Was man mir aber nicht verzeiht, ist, wenn ich mich gegen neue und sogenannte glänzende Ideen und verheissungsvolle Projekte zur Wehr setze, in denen ich eine Gefahr eben für die Wurzeln erkenne.
Aber ich kann nicht mehr zusehen, wie neue Industrien aufgebaut, neue Unternehmen finanziert werden, um Dinge herzustellen, für die das Bedürfnis mit allen Mitteln der Propaganda geweckt werden muss.»

Zitate aus: Erwin Heimann, Andreas Antoni (1952)